Von itti, 30. Mai 2018

Bio-Algenschokolade, die nach mehr schmeckt

Interview mit algenheld Richard Knutzsch

Bio-AlgenschokoladentafelEs gibt so Tage, da bereitet mir das Schreiben ganz besondere Freude. Z. B. wenn neben mir eine dunkle Schokolade mit zartem Schmelz liegt. Etwas ungeduldig lag sie schon ein paar Tage originalverpackt auf meinem Schreibtisch und ihre Rufe: „Probier mich, probier mich doch endlich!“ wurden immer lauter. Gestern habe ich sie erlöst. 🙂

Bio-Algenschokolade – Erster Eindruck

Zuerst musste sie zum Fotoshooting, wo sie eine gute Figur gemacht hat, es wurde ihr nur schnell etwas zu warm. Anschließend stand die Verkostung auf dem Plan, der eigentliche Härtetest.
Algenschokolade, wie kann die wohl schmecken, wenn da auch noch 5 Gramm Algen in 40 g Schokolade drin sind? Bio und Zartbitterschokolade hin oder her.

Vegane Algenschokolade – Die Verkostung

Aussehen: Sie ist fast schwarz und von matter Oberfläche. Wenn ihr sie im Licht dreht, ist ein leichter grünlicher Schimmer zu sehen. Die Oberfläche der neuen Charge ist in verschiedene Segmente geteilt. In der Mitte ein auf der Spitze stehender Kristall beschriftet mit Algenheld, von dem strahlenförmig verschieden große Elemente mit einer Einkerbung abgeteilt sind.

Dort sind die interessantesten Inhaltsstoffe namentlich eingeprägt. Beginnend mit Algen, Vitamin C, Magnesium, Kakao, Zink, Eiweiß, Amaranth und Eisen. Klingt ganz schön gesund. Zerbrecht ihr die Tafel, kommen innen liegend die weißen Amaranth-Kügelchen zum Vorschein.
Duft: Dezent schokoladig und besonders feine Nasen riechen vielleicht noch einen Hauch Gras.
Geschmack: Jetzt kommt er, der erstaunlich zarte Schmelz am Gaumen mit sehr ausgewogener Süße. Der gepuffte Amaranth macht die Schokolade angenehm leicht und etwas knusprig. Und was überhaupt nicht vorschmeckt, das sind die Algen übrigens Spirulina. Alle Aromen harmonieren sehr gut miteinander, nichts drängt sich in den Vordergrund.

Bio-Algenschokolade in Stücke gebrochenFür mich und meine Mitverkoster, eine rundum gelungene Zartbitter Bio-Schokolade mit Algen, die auch noch vegan ist.
Ihr glaubt gar nicht, wie schnell so eine kleine Tafel weg verkostet ist. 😉

Bio-Algen-Schokolade – Die Daten

Zutaten: BIO-Schokolade*(Zucker, Kakaomasse, Kakaobutter, Soja-Lecithin), Algen (Spirulina)*, Kakaobutter*, Amaranth (gepufft)*, Acerola*, *aus kontrolliert biologischem Anbau
Allergene: Soja; kann Spuren von Nüssen und Gluten enthalten.
Inhalt: 40 g
Preis: 3,49 Euro
Erhältlich: aktuell im Algenheld-Online-Shop und in Kürze bei REWE.

Nährwerte je 100g pro Riegel (40 g)
Brennwert kcal 550,55 220,22
Brennwert KJ 2305,15 922,06
Fett 40,91 16,36
davon gesättigte FS 19,68 7,87
Kohlenhydrate 22,98 9,19
davon Zucker 14,12 5,65
Ballaststoffe 14,05 5,62
Eiweiß 16,91 6,76
Salz 0,18 0,07

algenheld® Richard – Im Interview

algenheld RichardNun endlich zum algenheld®, Richard, der die Rezeptur für diese Bio-Algen-Schokolade entwickelt hat. Verabredet sind wir in einem kleinen Cafe und ich erkenne ihn sofort, weil zwei Tafeln Algenschokolade auf dem Tisch liegen.
Richard hat erfolgreich das Diplomstudium der Betriebswirtschaft absolviert. Im Anschluss seinen Master in Projektmanagement abgelegt und zusätzlich während des Studiums  Garnelen gezüchtet.

Livona. Was hattest Du nach deinem Studium vor?
Richard: Ich wollte mich auf jeden Fall selbständig machen, das stand für mich fest. Ich will mein eigener Herr sein. Irgend etwas mit Nahrungsergänzung hatte ich mir vorgestellt, weil ich intensiv Sport treibe.

Algenheld beim SportLivona: Wie bist Du auf die Idee gekommen, Garnelen zu züchten?
Richard: Das ist ein weiteres Hobby von mir, ich habe einen Fischereischein und mich schon seit meiner Kindheit mit Aquaristik beschäftigt.
Livona: Warum wolltest Du etwas mit Algen machen?
Richard: Diese „Eiweißsachen“, die es da so im Fitnessbereich gibt, fand ich nicht gerade optimal, da habe ich mich auf die Suche nach einer sinnvollen Alternative gemacht. Nach ersten positiven Erfahrungen mit Algen-Produkten dachte ich, das könnte es sein.
Denn die Alge, in meinem Fall die Spirulina-Alge hat sehr viele interessante Eigenschaften. Sie verbessert die Sauerstoffaufnahme im Blut, ist „Eiweiß-Weltmeister“ (64%) und ist ein Histaminblocker um nur einige zu nennen.

Die Alge braucht zum Wachsen nur wenig Raum und wächst 100x schneller als Landpflanzen. Sie bindet CO2 (1 kg Algen binden 1,5 Kg CO2). Der Wasserverbrauch für die Eiweißproduktion aus Algen ist vielfach geringer als der bei der Herstellung von Eiweiß aus tierischen Produkten. So benötigt Spirulina für 1 kg Eiweiß nur circa 9000 Liter Wasser. Für dieselbe Menge Eiweiß aus Rindfleisch werden über 100.000 Liter benötigt. Die Alge braucht zum Wachsen nur sauberes Wasser, Nährstoffe und Sonne.

Allerdings ist die Alge hierzulande noch sehr erklärungsbedürftig, deshalb ist es mir ein Anliegen viele interessante Informationen rund um die Alge auf verständliche Art unter die Leute zu bringen.
Außerdem möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, die Primärforschung in Sachen Nachhaltigkeit der Algen voranzubringen und Möglichkeiten des Einsatzes von Algen in der Krebsforschung ausloten.

Bio-Algenschokolade als SnackLivona: Wo kommen deine Algen her?
Richard: Das war ein langer Weg bis ich unbelastete Algen in hochwertiger Bio-Qualität zu einem vernünftigen Preis gefunden hatte. Die Algen für meine Bio-Produkte kommen aus China, wo sie unter natürlichen Bedingungen (wie oben beschrieben) wachsen. Ich habe die Qualität der Algen von einem unabhängigen Labor in Deutschland testen lassen. Meine Algen sind sogar Naturland zertifiziert. Beste Bio-Qualität war mir bei der Auswahl meiner Zutaten sehr wichtig, denn wenn ich meinem Körper etwas Gutes tun will, müssen die Zutaten von hoher Qualität sein.
Livona: Woher stammen die anderen Zutaten?
Richard: Die Bio-Schokolade stammt aus Peru und hat einen Kakaoanteil von über 70%. Die Acerola-Kirsche wächst im Nachbarland Brasilien. Der Amaranth stammt aus Indien und ist eine super Omega-3-Quelle.

Livona:
Wie lange hat es gedauert, bis die jetzige Rezeptur gefunden war?
Richard: Ich habe ein halbes Jahr intensiv experimentiert, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Das war sehr aufwendig, deshalb habe ich mir das Rezept auch patentieren lassen.
PS: Das es Algenschokolade gibt, daran ist eigentlich Richards Freundin schuld. Sie war von den reinen Algenpresslingen nicht so überzeugt und „hatte sie wohl oft vergessen zu nehmen.“ Da wollte Richard Abhilfe schaffen, was ihm wohl auch gelungen ist. 😉
Livona: Wo wird produziert?
Richard: Aktuell lasse ich in Lohnfertigung produzieren, weil die Investitionen (über 100.000 € für gebrauchte Maschinen) für den Anfang einfach zu hoch wären. Auch hier war es nicht so einfach, den richtigen Partner zu finden. Deshalb fehlt auf den ersten Algenschokoladen-Tafeln auch noch das EU-Biosiegel. 😉 Jetzt ist der Lohnfertiger ebenfalls BIO-zertifiziert.

Der algenheld mit AlgenschokoladeLivona: Welche Materialien verwendest Du für die Verpackung?
Richard: Die Folie ist aus Maisstärke, welche kompostierbar ist. Bei der Verpackung wird sich zukünftig auch noch einiges in Richtung mehr Nachhaltigkeit ändern. Allerdings geht als StartUp Alles nur Schritt für Schritt. Ich verankere dieses Thema bewusst in der Firmenpolitik. Aktuell schreiben zwei Masterstudenten der TU Dresden an einem Nachhaltigkeitskonzept, wo genau diese Punkte fachlich fundiert dargestellt werden.
Livona: Warum war Dir „vegan“ wichtig?
Richard: Vegan war zunächst nicht das oberste Ziel, da es meiner Freundin schmecken sollte. Bei intensiver Recherche und Erstellung der Rezeptur habe ich jedoch festgestellt, dass Milchpulver ca. 90 % der Antioxidanzien neutralisiert. Ich wollte ein maximal gesundes, nachhaltiges Produkt entwickeln. Und dieses ist in letzter Konsequenz vegan.

Livona: Für wen ist deine vegane Bio-Algenschokolade besonders geeignet?
Richard: Die Algenschokolade ist aufgrund der vielen positiven Auswirkungen auf den Organismus für jedermann geeignet. Besonders interessant ist die Schokolade für Veganer auf Grund des hohen Anteils an bioverfügbarem Vitamin B12. Statistisch gesehen hat jede dritte, deutsche Frau Eisenmangel. Ein Riegel Algenschokolade deckt den kompletten Tagesbedarf an Eisen ab. Sportler können sich endlich über eine nährstoffreichen, eiweißreichen (fast 17g) Snack freuen, welcher frei von Aromen und Konservierungsstoffen ist. Außerdem möchte ich alle Algen-Fans einladen, meine Algenschokolade zu probieren.

Bio-Algenschokolade Tafel ausgepacktZum Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass sich der algenheld® mit seiner Bio-Algenschokolade für den Next Organic Startup Award 2018 beworben hat. Da gibt es auch einen Publikumspreis, leider findet das Voting nur über Facebook statt. Schade, dass alle Anderen ausgeschlossen werden! Wenn Euch die Algenschokolade überzeugt, probieren unbedingt empfohlen, dann könnt ihr noch bis zum 01. Juni, 16 Uhr für den algenheld® Richard auf Facebook voten.

Ich wünsche Richard viel Erfolg mit seinen Algenprodukten in Bio-Qualität.

Kontakt:
Algenheld UG (haftungsbeschränkt)
Geschäftsführer: Richard Kuntzsch
Sternstraße 19
01139 Dresden
Telefon: 015 771 73 44 92
E-Mail: service@algenheld.de
Internet: www.algenheld.de

Fotos: Livona, Foto „algenheld beim Sport“ + „algenheld mit Algenschokolade“ – algenheld

2 Antworten auf Bio-Algenschokolade, die nach mehr schmeckt

  1. Robin F. sagt:

    Tolles Interview. Ich durfte den Algenhelden auf der Fibu kennenlernen und die Schokolade testen. Ich muss sagen, einfach lecker und sättigend.
    Mein Algenpulver beziehe ich neuerdings auch beim Algenhelden. Jeden Tag einen Teelöffel mit Orangensaft.
    Manchmal raspele ich den Riegel auch klein als Topping für Kuchen oder Müsli.
    Ich finde das Thema Algen spannend und freue mich auf vielleicht weitere Algenprodukte.

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