Während unserer Entspannungspause in Halle C entdecken wir einige Labels, die wir uns unbedingt genauer anschauen müssen.
cannamoda – Hanfunterwäsche und mehr
Für Puristen ist die Hanf-Underwear und Oberbekleidung von Cannamoda genau das Richtige. Der Stoff für die Jersey-Unterwäsche wird aus Hanf, der zur Zeit noch aus Italien kommt, gefertigt. Genäht wird auf der schwäbischen Alb. Im ersten Moment etwas altbacken wirkend, muss man sich erst genauer mit dem Produkt beschäftigen. Petra Ruschs Philosophie: „Was ich zuerst auf meiner Haut trage, sollte so natürlich wie möglich sein.“ Deshalb sind die Slips und Hemden hauptsächlich in Naturfarben gehalten. Die Hanfproduktion möchte Petra Rusch demnächst nach Deutschland verlagern, um Stoff für Textilien zu produzieren, der kurze Transportewege vorweisen kann. Es ei durchaus nicht einfach, aus der Hanffaser Jersey-Stoffe herzustellen, ihr ist es gelungen.
Die Textilien von Cannamoda sind vom Textilinstitut Denkendorf auf ihre Körperverträglichkeit geprüft. Sie sind chemiefrei, weich, hautfreundlich, atmungsaktiv, Temperatur ausgleichend und saugfähig. Somit auch für Allergiker geeignet. Die formstabilen und strapazierfähigen Textilien können bis 95°C gewaschen werden, sind Trockner geeignet und laufen nicht ein. Praktisch! Unterwäsche und T-Shirts gibt’s bei Cannamoda ab 32,90 Euro.
mekhada – handgearbeiteter Schmuck und edle Taschen
In diese Handtaschen habe ich mich sofort verliebt und auch beinahe zugeschlagen, typisch Frau. Aber auf einer Messe „darf“ man ja leider nichts kaufen und außerdem brauche ich dringender eine neue Kameratasche – sie hat mir aber auf Anhieb gefallen, die Rote „Kiri Wave“ aus „Gras“ für ca. 42,- Euro. Schade. Aber eine Chance hätte ich ja noch, im Onlineshop …
Gefertigt werden die Taschen in Kambodscha. Der „Erfinder“ von Baskets of Cambodia beobachtete die Arbeit der Hilfsorganisationen, die Lebensmittel an die Bevölkerung verteilten und sagte sich, dass es sinnvoller sei, ihnen eine wirkliche dauerhafte Lebensgrundlage zu geben. Das Gras (eine Seggenart) wurde (und wird) vor Ort traditionell zu Matten aller Art verarbeitet. Aus dem unglaublich flexibel einsetzbaren Material entstand eine ungewöhnliche Taschenserie, die den Ansprüchen des internationalen Marktes gerecht wird. Heute sichert die Produktion die Existenz vieler Familien.
Unter dem Label mekhada vertreibt Irmtraud Schmidt nicht nur die wunderschönen Taschen aus Kambodscha, sondern auch handgemachten Keramikschmuck, edle Accessoires und verschiedene witzige Taschen aus Naturmaterialien. Zu ihrer Philosophie gehört, dass die aus Entwicklungsländern stammenden Produkte unter Fair Trade Gesichtspunkten, umweltschonend (z.B. frei von Azofarben) hergestellt werden. Modernes Design verbunden mit landestypischen Materialien und traditioneller Handwerkskunst, das ist der Anspruch von mekhada.
true balance – T-Shirts, Polos, Blusen und Hemden
Die Aussage im Katalog – „jedem unserer Produkte liegt ein Produktpass bei, der genaue Auskunft über Herkunft und Produktionszyklus unserer Produkte ermöglicht“ – macht mich neugierig auf tru balance. Polos, T-Shirts und schlichte, elegante Blusen und Hemden erwarten uns. Hergestellt werden sie aus Bio-Baumwolle, die auf fruchtbaren Ackerflächen in Kirgisien und Uganda heranwächst, auf denen seit mindestens 5 Jahren keine Pestizide und Entlaubungsmittel eingesetzt wurden. Verarbeitet wird sie in Manufakturen in Albstadt und Harmanli von gut ausgebildeten Mitarbeitern. Ich finde auch den grünen Produktpass an den Blusen, der leider sehr allgemein gehalten ist. Mir fehlen detailliertere Informationen über die genaue Herkunft der Rohstoffe und deren weiterer Verarbeitung. Alle tru balance Produkte sind vom iVN (internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V.) mit dem höchsten Qualitätszeichen „Naturtextil IVN zertifiziert BEST“ ausgezeichnet. Das ist dann doch überzeugend. Blusen gibt es ab ca. 88,- Euro im ausgewählten Handel und in verschiedenen Online-Shops.
Wir haben eine ausführliche und interessante Antwort zum Produktpass erhalten.
Auf dem neuen Produktpass von tru balance ist auch ein QR-Code aufgedruckt, mit dem in Kürze weitere ausführliche Informationen über Rohstoffe und Produktion abgerufen werden können. So sieht er aus.
Die Zeit wird knapp – die Salonshow im Adlon wartet (nicht auf uns). Wir verlassen schweren Herzens, weil wir noch viel mehr sehen wollten, die Ethical Fashion Show und fahren mit dem Citybike, ökologisch korrekt zurück zum GREENshowroom und sind gespannt was uns auf der Salonshow erwartet.