Unsere Paddeltour auf der Loire ist nun Geschichte. Wir haben eine spannende Woche mit einer sehr netten Truppe erlebt. Ein paar Fragen aus dem ersten Teil wollte ich doch lieber einem Praxistest unterziehen. Hier nun die Ergebnisse und Erlebnisse:
Wie gehe ich ökologisch korrekt auf die „Toilette“?
Das war ja im Nachhinein das geringste Problem, bis auf nette Tierchen, die genau auf diesen Moment warten. Man schnappt sich vorzugsweise einen Klappspaten und eine Rolle ökologisch korrektes Toilettenpapier und sucht sich ein stilles Örtchen. Dann gräbt man ein kleines Loch, was auf einer Sandbank meist kein Problem ist, anstrengender wird es, wenn man trockene, harte Erde unter sich hat. Den Spaten steckt man dann möglichst nahe vom Loch in die Erde, wobei der Stiel einen wunderbaren „Toilettenpapierrollenhalter“ abgibt. An manchen Stellen wäre es wünschenswert eine „Insektenscheuche“ dabei zu haben. Aber Natur ist eben Natur – auf interessante Lektüre dabei, sollte man lieber verzichten. Anschließend wird das Loch zugeschüttet und wieder der Natur überlassen. Hände gewaschen wurde mit Lavaerde und Flusswasser. Wir hatten einen großen Schlauch mit Flusswasser gefüllt an einem Baum hängen.
Wie reinige ich mein Geschirr?
Unsere Gruppe war 22 Leute stark, entsprechend viel schmutziges Geschirr gab es auch. Das bestand aus Metallbechern und Metalltellern, Campingbesteck aus Metall, kleinen und großen Alutöpfen und einer riesengroßen Alu-Wasserkanne. Außerdem gab es einige größere Messer, Kellen, Schneebesen, Holzbretter und einen großen Rost zum Kochen am offenen Feuer. Alles was gebraucht war, wurde mit heißem Wasser gespült, ohne Spülmittel!, stärker verschmutzte Töpfe wurden zusätzlich mit Stahlwolle bearbeitet. Anschließend haben wir alles abgetrocknet und wieder in der Geschirrtonne verstaut. Am letzten Abend haben wir die stark rußigen Töpfe zuerst am Fluss mit Sand gescheuert. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie die hinterher wieder blitzen! Auf Zeltplätzen hatten wir auch warmes Wasser aus der Leitung zur Verfügung und es gab ein paar Spritzer ökologisches „Spülmittel“ z.B. mein Sonett-Waschmittel obendrauf.
Was mache ich mit meinem Abfall?
In der heutigen Zeit ist es sehr schwierig, Lebensmittel ohne Verpackung zu kaufen. Außerdem ist man im Sommer, wenn man keine Kühlung hat, auch auf Halbfertigprodukte angewiesen. Nudeln, Couscous, Sojaflocken, Obst und Fleisch in Dosen gehören in diesem Fall dazu. Bei uns gab es eine sehr große Abfalltüte oder auch mehrere, wo wirklich jeder Müll entsorgt wurde. Nur Obst- und Gemüseschalen oder der Kaffeesatz landeten als Dünger in der Natur. Die Mülltüten kamen mit ins Boot und wurden auf dem nächsten Zeltplatz ordnungsgemäß entsorgt. Unserem Reiseveranstalter Rucksackreisen ist ein nachhaltiger Umgang mit der Natur sehr wichtig. Wir haben alle unsere Zeltplätze in der Natur genauso verlassen, wie wir sie vorgefunden haben. Das ist ja auch selbstverständlich und überhaupt kein Problem!
Diese Woche in der Natur haben wir sehr genossen. Wir haben auf nichts verzichten müssen! Wir haben gut geschlafen, uns ausreichend sportlich betätigt, hervorragend gegessen und guten Wein getrunken. Was braucht man mehr. Mal ganz ohne Medien auszukommen, tut auch ausgesprochen gut. Das sollten Sie unbedingt auch mal wieder tun und Sie werden feststellen, dass die Welt so schnell nicht unter geht und sich auch ohne unser Zutun weiter dreht.
– Welchen Komfort brauchen Sie im Urlaub?
– Kommen Sie im Urlaub ohne Medien aus?
– Können Sie ab und zu auf eine warme Dusche verzichten?
Ich freue mich auf Ihre Meinungen.
Wirklich toll!
Wir verbrigen auch so gut wie jede freie Minute in der natur;-)
Ein großes Hobby von mir ist auch das bauen mit Holz viel mehr natur geht ja fast gar nicht
LG Tanja
Die Natur-Haus Internetseite ist klasse!. Holzhäuser finde ich sowieso sehr interessant. Leider sind sie in Deutschland recht wenig verbreitet. Vielleicht sollten wir mal was über das Bauen von Holhäusern schreiben!
Hi,
war garantiert ein interessantes Erlebnis, so komplett in der Natur ohne Moderne Hilfsmittel 🙂 oder hattet ihr doch irgendwelche Annehmlichkeiten aus der Zivilisation 😉 Ich werde mir jedenfalls auch überlegen mal so einen Natururlaub zu machen.
Eine nette Truppe, leckeres Essen und guten Rotwein, was will man mehr!