Jeder Deutsche wirft durchschnittlich 82 Kilo Lebensmittel pro Jahr weg. Auf diese bewegende Meldung reagierte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner mit dem bundesweiten Aufruf zum Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung.
Am vergangenen Dienstag (27.3.) eröffnete Frau Aigner die Fachkonferenz „Zu gut für die Tonne“ in Berlin: „Wir können das von der Europäischen Union angestrebte Ziel erreichen, die Menge der unnötigen Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2020 zu halbieren, wenn alle ihre Verantwortung erkennen und wir gemeinsam handeln“. Ein hehres Ziel, angesichts der Tatsache, das diese Abfälle nicht nur in Privathaushalten anfallen. 200 Experten aus Gastronomie, Handel, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Nichtregierungsorganisationen hatte die Ministerin geladen, um über sinnvolle Strategien zur Einsparung von Lebensmitteln zu beraten.
Verbraucher sollen weniger Lebensmittel wegwerfen
Die Verbraucher sollen zuerst in die Verantwortung genommen werden, weil dort der größte Teil der rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel, die in die Tonne wandern, anfallen. Die neue Internetplattform http://www.zugutfuerdietonne.de soll aufklären und Rat bieten.
Eine bundesweite Aufklärungsaktion im Einzelhandel über das Mindesthaltbarkeitsdatum soll unter anderem durch Flyer und Servicekarte, die Antworten auf die wichtigsten Fragen geben, unterstützt werden. Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum ablaufe, sollte der Handel konsequenter preisreduzieren. Zudem fordert die Ministerin den Abbau bürokratischer Hemmnisse. „Es kann nicht sein, dass in Brüssel einerseits das Ziel ausgegeben wird, den gigantischen Berg der Lebensmittelabfälle in Europa bis 2020 zu halbieren, andererseits aber daran gedacht wird, noch mehr Normen und überflüssige Vorschriften einzuführen“, so Aigner.
Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindeshaltbarkeitsdatums verwendbar
Eine kürzlich erfolgte Forsa-Umfrage kam zu dem Ergenis, dass viele Deutsche ihr Handeln schon überdacht hätten und neuerdings versuchen würden, weniger wegzuwerfen. Wer dabei Hilfe und Rat sucht, kann das neue Onlineangebot des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nutzen und sich Tipps zum sinnvollen Einkauf, zur Lagerung von Lebensmitteln oder zur Resteverwertung holen.