Von itti, 12. Februar 2012

Ethical-Fashion-Show in Berlin

Ökologisch korrekt fahre ich am 18. Januar mit der Deutschen Bahn nach Berlin. 38 Euro ist ein super Preis, da habe ich mir die Platzkarte für 8 Euro noch dazu geleistet. Erwartungsvoll und bei strahlendem Sonnenschein geht’s los.

11.13 Uhr komme ich bei strahlendem Sonnenschein, pünktlich, in Berlin an. Nach kurzer Busfahrt und 5 Minuten Fußweg bin ich im e-werk. Ein interessanter Bau, sowohl innen als auch außen. Da ich leider wieder einmal nur einen Tag für die Ethical-Fashion-Show und den Green-Show-Room Zeit habe und das viel zu knapp ist, um alle Labels ausführlich kennen zu lernen, habe mir nur ein paar Designer herausgepickt.

Grüne Mode aus Baum- und Schafwolle von hofius®

Detail aus der neuen Öko-Kollektion von hofiusDie kräftigen Farben der Strickmode von Sabine Hofius® fallen jedem Besucher sofort ins Auge. „Hofius gibt es schon seit 30 Jahren“, erzählt mir Lena Dümer. Angefangen haben sie mit Kindermode. Jetzt produzieren sie eine Damen-Kollektion mit vielen Accessoires wie Hüten und Mützen, Schals und Tüchern aus Baum- und Schafwolle. Die Stoffe mit floralem Muster fühlen sich sehr gut an. „Auch nach häufigem Waschen verlieren die Teile nicht die Passform und auch das häufig auftretende Peeling gibt es bei vorschriftsmäßiger Pflege (waschen bei 30° auf links, mit ähnlichen Materialien ) nicht“, wird mir erklärt. Erhältlich sind die in Deutschland produzierten Kleidungsstücke ab 150 Euro.

Taschen aus ausgedienten Rettungswesten von Ehrensache

Taschen aus Rettungswesten von Bag-To-LifeEin paar Stände weiter fallen mir kleine, bunte, merkwürdig aufgehängte Fallschirme auf. Gelandet bin ich bei Ehrensache mit der geschützten Marke „Bag to Life®“. Kerstin Rank stellt seit 2010 Taschen aus entsorgten Rettungswesten her. Diese Teile sind ungeheuer praktisch, strapazierfähig, wasserabweisend und mit ihrem leuchtenden Gelb auf jeden Fall ein Hingucker.

Bei den Rettungswesten, für die Kerstin Rank mit dem Innovationspreis Bayreuth 2011 ausgezeichnet wurde, ist es nicht geblieben. Zu ihrer Kollektion zählen neben den Handtaschen aus ausgedienter Fallschirmseide, Taschen aus entsorgten Sakkos, Lederjacken, Krawatten und anderen abgelegten Klamotten. Die neuen Produkte werden gekonnt wieder verarbeitet, sodass sie ihr zweites Leben ganz funktional antreten können.

Die Materialien und extravaganten Schnitte, der Teile, die ab 50 Euro für den Endkunden erhältlich sind, bieten auf jeden Fall Gesprächsstoff. Mit der Firmengründung konnte Ehrensache auch einen Beitrag zur Erwerbssituation der ehemals textil industriell geprägten Region um Bayreuth tun, und Näherinnen einen neuen Job bieten. Wo die „Rohstoffe“ für die Fertigung herkommen, wollte man mir allerdings noch nicht verraten, das sei ein Betriebsgeheimnis, sagt mir Frau Rank. Damit gebe ich mich allerdings noch nicht zufrieden. Angesichts der in Verruf geratenen Altkleiderspendenaktionen, wird Ehrensache vielleicht automatisch zu etwas mehr Transparenz gezwungen sein.

Pflanzlich gegerbte Rindsleder-Taschen von Aehrenkranz

Taschen aus pflanzlich gegerbten Rindsleder von Aehrenkranz.Die Basis der ökologischen Fertigung von Aehrenkranz ist pflanzlich gegerbtes Rindsleder aus der süddeutschen Gerberei ecopell. Die Diplom Designerin Annette Becker, die vor einiger Zeit nicht nur ihre Lebensweise, sondern auch die Grundlagen ihres Jobs ändern wollte, präsentierte ihre erste nach ethischen Richtlinien hergestellte Kollektion: Fünf puristische Taschen in sechs Farben, darunter ein intensives Rot, gehören zur klassisch eleganten Aehrenkranz-Kollektion. Besonders fallen mir die Taschenformate für A4 und A3 auf. „In die größeren Taschen passen auch dicke A4 und A3 Formate“, dass war Annette Becker wichtig.

Sportliche Kleidung aus PET-Flaschen von Switcher

Sportliche Kleidung mit Polyester aus recycelten PET-FlaschenÖkologisch und fair zu produzieren, ist auch der Ansatz der Schweizer Firma Switcher, die Sportbekleidung aus recycelten PET-Flaschen, Baumwolle, Bio-Baumwolle und Merinowolle herstellt. 23,2 Prozent der verkauften Polyester Artikel stammen aus recycelten PET-Flaschen. 9,2 Prozent der verkauften Baumwollartikel aus Biobaumwolle.

Robin Cornelius hat Switcher vor 30 Jahren unter der Firmenphilosophie „Jeder von uns muss sich als verantwortungsbewusster, neugieriger und kritischer Konsument verhalten. Unser Planet und unsere Gesundheit werden es uns danken.“, gegründet. Deshalb gibt es bei Switcher eine Ethik-Charta für die Mitarbeitenden: 80,3 Prozent der verkauften Artikel kommen aus Fair Wear Foundation verifizierten Fabriken. Damit man bei Switcher den gesamten Herstellungsprozess- und Produktionsprozess unter www.respect-code.org mit verfolgen kann, wurden die meisten Produkte mit einem Code versehen. Respekt dafür auch von mir.
Leider ist Switcher 2016 bankrott gegangen.

Die persönliche Limo für gute Zwecke von LemonAid

Fertig ist die Selbst gemachte Bio-Zitronen Limonade von LemonAid.Zeit für eine kleine Erfrischung, die ich in der Nachbarhalle bei LemonAid finde. Bei dem jungen Hamburger Unternehmen mixe ich mir meine persönliche Zitronen-Limonade. Mit 1Euro bin ich dabei und der geht direkt an den LemonAid & ChariTea e.V. Dieser gemeinnützige Verein hat sich die Förderung fairen Handels und sozialer Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben. Von den Getränkemarken „LemonAid“ und „ChariTea“ gehen pro verkaufter Flasche 5 Cent an diesen Verein. Also trinke ich erstmal in Ruhe gegen den Durst und für einen guten Zweck. Bald mehr aus dem GreenShowRoom …

 

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