H&M, Inditex, C&A, Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Tchibo, Tesco, Marks & Spencer, Primark, El Corte Inglés, Hess Natur, jbc, Mango, Carrefour, KiK, Helly Hansen, G-Star, Aldi, New Look, Next, Mothercare, Loblaws, Sainsbury’s, Benetton, N Brown Group, Stockmann, WE Group, Esprit, Rewe, Lidl, Switcher und Abercrombie&Fitch… die Liste ist lang und lässt hoffen.
Nach den schrecklichen
Ereignissen mit hunderten von Toten und Verletzen durch schwere Unfälle in der Textilindustrie, scheint tatsächlich ein Meilenstein gesetzt worden zu sein. Die „Kampagne für Saubere Kleidung“, man mag es kaum glauben, spricht sogar von einer „historischen Wende“. Am 15. Mai 2013 haben 31 Firmen zugesagt, das Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz für die Bekleidungsindustrie in Bangladesch zu unterzeichnen. Mehr als 1.000 Fabriken in Bangladesch sind damit Teil des Verbesserungsprogramms. Die Implementierung soll umgehend starten.
„Das Abkommen ist zweifellos ein Meilenstein für die bangladeschische Bekleidungsindustrie. Die Firmen haben ein transparentes, rechtlich bindendes Abkommen unterzeichnet. Das Abkommen sieht für die Beschäftigten und ihre lokalen Gewerkschaften zentrale Funktionen vor und beteiligt die Unternehmen finanziell an den Sanierungen der Fabriken.“, erklärt Frauke Banse von der „Kampagne für Saubere Kleidung“. Und Jyrki Raina, Generalsekretär von IndustriALL Global Union, erklärt: „Wir werden die Tür auch nach dem Ablauf der Frist einen Spalt breit für weitere Unternehmen offen halten. Wir beginnen aber jetzt mit der Umsetzung. Nachzügler haben keinen Einfluss auf die bereits getroffenen Entscheidungen. Es geht nun um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Menschen, die mit einem Mindestlohn von rund 30 Euro im Monat ihr Leben riskieren, wenn sie zur Arbeit gehen.“
Zu den Verweigeren des Sicherheitsabkommens gehören die US-amerikanischen Konzerne Gap und Walmart und die deutschen Unternehmen wie NKD, Metro, Ernstings oder Otto. Dort will man an bestehenden Modellen festhalten.
Anlass des Abkommens war nicht zuletzt die Katastrophe von Rana Plaza, wo beim Einsturz eines achtstöckigen Fabrikgebäudes mehr als 1000 Menschen ihr Leben ließen. Nach Unruhen und Protesten hatten die bengalischen Gewerkschaften den Modefirmen eine Frist gesetzt.
Nun gilt es zu beobachten, welche Maßnahmen tatsächlich ergriffen werden und wie schnell sich die Lebens,- und Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter verbessern. Wird sich das Abkommen auf die Preispolitik der Unternehmen niederschlagen oder setzen diese auf Hinhaltetaktiken und werden die Käufer veranlasst, genauer hinzuschauen? Im Moment ist das Abkommen mit Sicherheit ein effektvoller Werbeschachzug.
Nachtrag (27.5.): Vor drei Tagen sind nun auch Metro und Ernstings dem Abkommen beigetreten. Weitere werden sicher folgen.
Sehr gut…man kann auch aus den Fehlern der anderen lernen und sich aktiv jetzt kümmern.