Den jungen Geschäftsführer von King of Salt, Boris Grönemeyer, lernten wir auf der Next Organic-Messe vergangenes Jahr in Berlin Tempelhof kennen. Die Presserunde machte bei dem Newcomer halt und die fleißige PR-Dame versuchte uns Schreiber, für die Produkte aus Bad Essen zu erwärmen. Bei Livona durchaus mit einigem Erfolg. Birgit war sofort von den Salzsprays hingerissen. Endlich etwas wirklich Neues und zugegeben Dekoratives. Unserem dringenden Bedürfnis, die Flüssigsalze zu testen, kam Boris gern entgegen, und schickte uns nur wenig später einige Fläschchen mit den Geschmacksrichtungen Ingwer, Pimpinella-Anisum, Oxalis usw. zu. Sogar mit Whiskey und tasmanischem Pfeffer verfeinertes Salzspray war darunter. Doch bevor es ans Testen ging, wollten wir natürlich genauer wissen, was hinter dem Produkt steckt, denn eine Bio-Zertifizierung suchten wir vergeblich. (Vom Unternehmen erfuhren wir, dass es für Salze kein Biosiegel gibt).
Reines Salz: Bad Essener Urmeersalz
Bei King of Salt handelt es sich um ein kleines Familienunternehmen, das mit Sondergenehmigung der Gemeinde im Kurort Bad Essen eine natürliche Quelle anzapft, die tatsächlich eine kleine Sensation ist. Denn King of Salt fördert aus 800 Meter Tiefe 220 Millionen Jahre altes flüssiges Salz aus einem Urmeer, als einer extrem seltenen natürlichen Ressource. Dass das Salz über Jahrmillionen flüssig geblieben und nicht zu Steinsalz geworden ist, ist eine absolute Seltenheit.
Salzmanufaktur im Osnabrücker Land
Seit 2008 bietet die kleine Salzmanufaktur im Osnabrücker Land und inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus, dem Handel Bad Essener Urmeersalz an. Das geförderte Produkt aus dem Essener Urmeerreservoir zeichnet sich durch höchste Reinheit aus, denn es ist unberührt von jeglichen Umwelteinflüssen. Durch die Vulkantätigkeit auf 31,5 Prozent Mineralgehalt eingedickt (10x mehr als Meerwasser), enthält es noch Schwefel, Mangan, Kalium, Kalzium, Magnesium und viele weitere Minerale, die anderen Salzen fehlen.
Unterschied zu anderen Salzen
Die meisten Salze, die in den Handel gelangen, sind Steinsalze, die bergmännisch abgebaut, oder mit Wasser unterspült als sogenannte „Sole“ gefördert werden. Verkauft wird es unbehandelt, oder industriell aufbereitet mit Rieselhilfen und anderen künstlichen Zusätzen wie Jod, Fluorid oder Folsäure. Kaufen wir Meersalz, stammt dies meist aus Meerwasserentsalzungsanlagen. Bevor es in den Handel gelangt, wird es industriell aufbereitet und gereinigt.
Naturprodukt: Flüssiges Urmeersalz
Das Kristallsalz, das King of Salt vertreibt, wird weder gesiedet, noch getrocknet, sondern in einem eigens entwickelten Spezialverfahren schonend kristallisiert, um alle Minerale zu erhalten. Verkauft wird es als feines Salz für den Streuer, in grober Kristallform, Kräuter- oder Blütensalz. Das reine Naturprodukt als flüssige Vorstufe des Bad Essener Urmeersalzes wird als Flüssigsalz in der Glasflasche vertrieben, wobei fünf Teelöffel einem Teelöffel feinem Streusalz entsprechen.
Bad Essener Salzsprays im Test
Das Flüssigsalz, hergestellt aus 100 Prozent Bad Essener Urmeer (31,5 Prozent Mineralgehalt), findet sich auch in unseren Salzspray-Testflaschen, als reines Salzspray oder mit natürlichen Aromen versetzt.
King of Salt bietet die Flüssigsalze zum Würzen beim Braten, Backen und Kochen an. Kartoffeln, Nudeln, Reis, Gemüse, Suppen, Soßen und Fonds sollen dadurch einen einzigartigen Geschmack erhalten. Wo Salz in Flüssigkeiten gegeben wird, sei Flüssigsalz der ideale Begleiter. Leider müssen wir ehrlich sagen, dass uns die Salzsprays in diesem Anwendungsfall nicht überzeugen konnten. Die Reinheit und Güte des Naturproduktes ist ein erstklassiges Argument und macht Lust, zu den Salzen zu greifen. Die Würzkraft der Salzsprays fanden wir aber doch zu gering, um sie sinnvoll beim Kochen einzusetzen. Hier sind die Kristallsalze besser geeignet und ebenso gut dosierbar.
Auch mit Geschmacksrichtungen, wie der Verbindung mit Rohrzucker, hatten wir einige Schwierigkeiten. Das Salzspray mit Zitrone ist zwar eine nahe liegende Idee, wir empfanden sie aber eher als bitter, weniger als zitronig.
Einige Fläschchen, wie das Salzspray mit Tasmanischem Pfeffer, die Variante mit 5 Prozent Oxalis, einem Sauerklee, oder auch mit Whiskey haben sich zum Nachwürzen bei Tisch, zum Frühstücksei oder zum Avocadoaufstrich bewährt. Auch zum leichten Salzen von angerichteten Salatbouquets mit zarten Blättern eignet sich das Flüssigsalz. Doch auch hier erweist sich die flüssige Form des Salzes, gerade beim gekochten Ei, als gewöhnungsbedürftig, denn wer es etwas salziger mag, braucht doch eine Dosis, die die Speise recht einwässert.
Zum Kochen zu verhalten, zum Nachwürzen geeignet
Direkt auf dem Esstisch sind die schönen Glasflaschen mit ihrem edlen Inhalt gut aufgehoben und bieten nicht zuletzt bei Gästen Gesprächststoff. So eignen sie sich auch gut als kleines, feines Geschenk mit Raritätencharakter: Natürlich, gesund und frei von Zusatzstoffen. Auch dort, wo Salz nur sehr sparsam und wohl dosiert eingesetzt werden soll, kommen die Sprays gut an.
Auch wenn wir zum Kochen lieber die Salzkristalle und die einzelnen Aromen lieber pur verwenden, überzeugt uns beim Bad Essener Urmeersalz als Salzspray die Grund-Idee, die Natürlichkeit des Produkts, die Verarbeitung und Vermarktung.
Fazit: Bad Essener Urmeersalz als Grundprodukt überzeugt
Die Bad Essener Produkte werden dort, wo sie gefördert werden, in Handarbeit verarbeitet und verpackt. Die Salzsprays im 100ml Glas mit Kunststoffsprühkopf (Metall würde rosten) lassen sich nach der Verwendung mit Flüssigsalz aus der 500ml Glasflasche nachfüllen oder umweltfreundlich entsorgen. Allerdings müssen der Sprühkopf und der Verschluss regelmäßig unter fließendem Wasser gereinigt werden, da der Sprühaufsatz schnell kristallisiert.
Da die Salzsprays keinerlei Zusätze enthalten, sind sie ideal für die vegane Ernährung geeignet.
Die Salzsprays, inklusive der Rocking-Chefs-Sonderedition, sind in 14 Geschmacksrichtungen ab 4,95 Euro in der 100ml Glasflasche über den Onlineshop erhältlich.