Von Adina, 29. März 2012

Kulinaria & Vinum wird Anspruch nur in Teilen gerecht

Der Titel Kulinaria & Vinum verspricht Genuss und Gaumenfreuden, hochwertige Feinkoststände in einem besonderen Ambiente. Dass wir in dieser Hinsicht nicht ganz zufrieden mit der diesjährigen Feinschmeckermesse in Dresden waren, haben wir ja schon angedeutet. Doch wir treten kurz raus aus der Meckerecke und loben die Aussteller, die diesem Anspruch durchaus gerecht worden.

Birgit verkostet Anti-Stress-PralineSo zum Beispiel Augustus Rex, die erste Dresdner Spezialitätenbrennerei, die alte Obstsorten von Streuobstwiesen in edle Brände verwandelt. Auch vertreten: Bio Planète mit hochwertigen kalt gepressten Ölen in Bio-Qualität, die Weingüter Seck, Kreichgauer oder Burrlein mit bestem Bio-Wein.

Gestresste bevorzugen ovale Formen

Besonders charmant war die Begegnung mit dem Münchner Konditormeister Gerhard Madlon. Seine handgemachte Kreation, die Anti-Stress Praline®, kam uns gerade recht.

Die Anti-Stress-Praline enthält vier wohlschmeckende Öle.Für eine 50 Cent-Spende für soziale Projekte, gabs diese Miniportion gute Laune, die nichts Geringeres als Genuss für Körper, Geist und Seele verhieß, zum Kosten. Alle vier Naturöle, Rose, Minze, Melisse und Blutorange in der Trüffelpraline heraus zu schmecken, war keine leichte Aufgabe, aber lecker wars. Dazu wurde wortreich die Unternehmensphilosophie der Madlon Confiserie vorgetragen: Herstellung in kleinen Mengen, mit Rohstoffen aus fairem Handel und nachhaltiger Produktion. Auch die Form sei kein Zufall, so sei es psychologisch bewiesen, dass gestresste Menschen ovale Formen bevorzugten. Ans Marketing wurde also auch frühzeitig gedacht… Ein schönes Produkt, finden wir. Auch wenn der Name der geschützten Marke etwas rüde daherkommt.

Ministerium misst umweltbewusstes Verhalten

Eine Sache müssen wir dann doch noch kritisieren: Zwischen Auto- und Gourmet-Messe fand sich die Ausstellung „Mach den ersten Schritt“ des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft, mit einer Fülle von Infomaterial zum Thema Ökologie und gesunder Lebensweise.

Adina am Bildschirm, Test umweltgerechten VerhaltensDer Aufforderung, den persönlichen ökologischen Fußabdruck „zu messen“, folgten wir prompt, müssen aber zugeben, dem Idealwert nicht annähernd nahe gekommen zu sein. An der einen oder anderen Frageformulierung der umfangreichen Tests zweifeln, fanden wir endlich den kompetenten Vertreter des Ministeriums. Leider konnte uns dieser in die Details der Berechnung nicht einweihen, war der freundliche junge Mann doch zusehends verwirrt über unsere, zugegeben, etwas provokanten Fragen. Den Fischkonsum zu fördern und die pauschale Empfehlung keine Kosmetik mehr zu benutzen erschienen uns aber doch mehr als Binsenweisheiten, denn als objektive Kriterien für ein umweltbewusstes Verhalten. Bei den Fragen zur Förderpolitik und gesellschaftlichen Verantwortung des Umweltministerium ließ man uns leider auch im Regen stehen.

Verbraucher sensibilisieren

Grundsätzlich ist es ein lobenswerter Ansatz, uns Individuen mit dieser Ausstellung für das Thema Nachhaltigkeit ein wenig zu sensibilisieren. Aber normale Verbraucherfragen hätten den Fachvertreter nicht derart ins Schleudern bringen dürfen.

Messe Stand Umweltministerium SachsenWir sind uns nicht sicher, inwiefern die Messebesucher tatsächlich Interesse gezeigt haben auch weil der grundsätzlich doch gute Gedanke der Ausstellung nicht sofort zu erkennen war. Wer sich selbst ein Bild machen möchte: Man kann diese Ausstellung kostenfrei bestellen unter Tel.: 0351 564 – 2288, Fax.: 0351 564 – 6817 oder per E-Mail an: Ute.Lindner@smul.sachsen.de. Vielleicht ist das zum Beispiel für Schulen ein interessanter Einstieg in das Thema. (Wenn die einzelnen Punkte kritisch hinterfragt werden.)

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