Von itti, 19. November 2013

Kunststofffrei Einkaufen – mein erster Tag

Der Verzicht auf meinen Milch-Drink hat mich so sehr beschäftigt, dass ich am Morgen bei Natumi angerufen habe. Von Diana Grass wollte ich wissen, warum alle Natumi-Produkte in Tetra Packs abgefüllt werden und ob die Glasflasche eine Alternative wäre. Unser Telefonat dauerte daraufhin sehr lange, wobei mir Diana Grass sehr umfangreich und detailliert die Vor- und Nachteile von Tetra Pack und Glasflasche erklärt hat. Fazit: So umweltfreundlich ist die Glasflasche dann auch nicht. Aber darüber berichte ich gesondert.
Korb mit Butterbrotpapier und GläsernAm Nachmittag stand mein erster kunststofffreier Einkauf an. Zuerst führte mein Weg in die Bio-Company, um etwas Aufschnitt zu kaufen. Schinken und Salami wurden frisch aufgeschnitten, einzeln in Papier verpackt und anschließend mit dem Preisetikett in einer Papiertüte verstaut. Das ging schon mal erfolgreich, ohne Kunststoff.

Den größeren Teil meines plastikfreien Einkaufs wollte ich in der VG (Verbrauchergemeinschaft) erledigen. Dort kann man Mitglied werden und nach Zahlung eines monatlichen Beitrages, regionale und Bio-Produkte vergünstigt einkaufen (geht auch ohne Mitgliedschaft zum Normalpreis). Wir sind VG-Mitglieder und kaufen deshalb den Großteil unserer Lebensmittel auch da ein. Ausgestattet mit Einkaufszettel, Korb, Gläsern und Butterbrotpapier ging es los.

Merkzettel für meinen EinkaufAuf meinem Einkaufszettel standen Brot, Butter, Brotaufstrich, Milch, Haselnusscreme, Käse, Olivenöl, Malzbier, Joghurt, Obst/Salat, Kaffee hatte ich vergessen zu notieren. Mit Kaffee fing die Herausforderung aber an. Meinen Lieblingskaffee von Altomayo wollte ich auf Grund der Alu + Kunststoffverpackung vermeiden. Die Auswahl war groß, aber fast alle Kaffees waren in einer solchen Verpackung. Gefunden habe ich dann „la cortadora – Kaffee für Land und Freiheit“ von der Mitka GmbH aus Berlin. Die Kaffee-Verpackung ist zumindest äußerlich aus Papier.

Dann zum Brot, das wird zum Glück in Papier eingeschlagen, dann ist der Käse dran. Der liegt bereits in Folie abgepackt in der Kühltheke. Ich oute mich und bitte die Verkäuferin, mir den Käse in mein mitgebrachtes Butterbrotpapier umzupacken. Das hat Sie selbstverständlich und unproblematisch getan.

große Auswahl an Bio-Produkten auch im GlasWeiter geht es mit Milch in der Glasflasche, Butter in beschichtetem Papier, Brotaufstrich, Haselnusscreme, Olivenöl, Joghurt, Malzbier gibt es im Glas, Wein ja sowieso in der Glasflasche (was für ein Glück). Obst kommt lose in den Einkaufswagen und der Salat in eine Papiertüte. Anstelle meines Dinkel-Mandel-Drinks kaufe ich lose Mandeln und mache mir meine Mandelmilch selbst.

Mit meinem gut gefüllten Einkaufskorb gehe ich nach Hause und kann sagen, hat funktioniert und war auch gar nicht so schlimm, das Einkaufen ohne Kunststoff.

Kelle mit losen Mandeln zum EinfüllenBio-Einkauf am 08.11.13

Adinas erster Einkauf:

… gestaltete sich ähnlich unproblematisch, wie Birgits. Der Plan fürs Abendessen – Wintergemüse mit Kartoffel-Sellerie-Püree stand bereits und das war eine leichte Übung. Kartoffeln, Sellerie, Rosenkohl und Schwarzwurzel und ein paar leckere Birnen gabs im Bioladen lose. Was schmutzig war oder krümmelte, wanderte in die Papiertüte. Milch aus der Glasflasche war noch im Haus, auf Butter wird verzichtet.

Dinge vom EinkaufAuch das Frühstücksmüsli muss dran glauben, das wohnt zwar zu Hause im Glas, kam aber aus einer Verpackung mit Plastikanteil. Dafür gibt es Brot vom Biobäcker und Avocado. Der Tee ist selbst gesammelt und ruht in der Blechdose.

Kunsttoffreier Einkauf: Nichts leichter als das, dachte ich zumindest, bis ich beim Mineralwasser ankam und meine erste Sünde beichten muss. Mineralwasser, ohne Kunststoff am Verschluss, war nicht zu haben. Also hätte ich verzichten müssen … Zugegeben, ich habe es gekauft, eine Fehlentscheidung.

Flaschenverschluss

Kunststoffverschluss

 

 

 

 

 

Dafür habe ich heute im Buchladen wieder mit Bestimmtheit die Plastetüte zum Buchkauf abgelehnt. Mir ist das inzwischen zur Gewohnheit geworden, wie auch der prüfende aber völlig neutrale Blick in das Gesicht meines Gegenübers, das meist ein paar Stirnfalten angesichts meines Verhaltens sehen lässt.

Mal schauen, wie es weitergeht …

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