Dieses „Geknalle“ zu Silvester finde ich persönlich ganz schrecklich, in erster Linie weil ich mich kaum aus dem Haus traue, um nicht irgendwelche Blitzknaller zwischen die Füße zu bekommen oder Raketen am Ohr vorbeizischen zu hören. Dabei liebe ich ein richtig klasse Feuerwerk mit passender Musik durchaus, wie z.B. an der Elbe am Blauem Wunder, zwischen Schillergarten und Körnergarten. Es gibt aber auch eine ganz andere Sicht auf die Böllerei – unser Gastbeitrag zum Jahresende:
Spenden statt Böllern – die Silvesterversion des „wer bezahlt wirklich“ Spieles
Feuerwerkskörper – sie gehören zum Silvesterhimmel wie der Sand zum Traumstand. Sie überzeugen durch glitzernde Farbenpracht. Doch welcher Preis steckt hinter dem kurzen, knallenden Silvestervergnügen und wer bezahlt wirklich dafür?
Die Deutschen bezahlen alleine zu Silvester über 110 Millionen Euro für Knallkörper. Offiziell. Die Dunkelziffer, der unter der Hand erworbenen Böller, lässt sich nur an den tausenden Tonnen beschlagnahmter Kracher beim Zoll vermuten. Exponentiell zu den aufsteigenden Raketen steigen auch die Feinstaubwerte und die Luftbelastung, ein harmloses Kratzen in der Lunge und ein Regen, der gepaart mit dem Raketendunst einen sauren Film über die Erde legt. Zurück bleiben Hüllen, genauer gesagt tausende leere Hülle. In ihrem unscheinbaren, aufgeweichten und angekohlten Gewand sehen sie beinahe wertlos aus. Doch selbst die kleinste Rakete bringt Stadtwerke, Straßenkehrer und Müllabfuhr dazu, sich zu bücken, für einen entsprechenden Lohn, denn über der Böllerei liegt eine schützende, öffentliche Hand, die die Verantwortung für die Kosten der Feierlustigen übernimmt. Im Klartext, jeder von uns. Der nächste, der für die Rakete bezahlt ist der, der sie auch wirklich herstellt. Fair-Trade-Bioraketen – drei Worte die sich bereits im Sinne ihrer Bedeutung völlig kreuzen. Raketen stammen Großteils aus der Fingerfertigkeit indischer Firmen.
Doch wer bezahlt wirklich Spiel, ein langes, anstrengendes Spiel an dessen Ende wir, im Sinne jeder von uns, zur Kasse gebeten werden? Dem entgegen setzt sich mit „Spenden statt Böllern“ eine Aktion die mit verschiedenen Organisationen an den Mehrwertgedanken von Silvester appelliert. WWF, Tiertafeldeutschland, Salem international, Hoffnungklänge, Kinderhospizverein, etc. . Ein bunter Blumenstrauß an Organisationen, mit dem Ziel viele Menschen mit unterschiedlichen Interessen zu erreichen und zum mitspielen einzuladen. Ein „wer bezahlt wirklich Spiel“, bei dem nicht das letzte Glied in der Kette, sondern ein Geben und Nehmen am Ende steht. In der Nacht zum neuen Jahr werde auch ich auf den Spendenbutton klicken und nach ein, zwei Gläschen Sekt beruhigt schlafen gehen, im Wissen das neue Jahr mit offenen Händen zu beginnen und in einem Kreislauf zu sein und nicht am Ende zu stehen.
Vielen Dank für diesen Gastbeitrag, als Gedanken zum Jahresende, an Sara Bonetti, Altruja GmbH, Landsberger Str. 183, 80687 München
Vielleicht denken Sie mal darüber nach, wenn Sie aktiv werden wollen, können Sie es auf der Internetseite Spenden satt Böllern tun.