Von Adina, 23. September 2015

Eine Wiese in der Tasse: Die Ganzblatt-Kräutertees von ‚Mutter Erde‘

Obwohl man sich über einen Mangel an Vielfalt im Tee-Regal weiß Gott nicht beklagen kann, schüttet der Markt immer neue Produkte aus. Unerschrocken erdenken sich Kräutermischer neue Potpourris mit witzig-spritzigen Labels. Dabei wird es immer schwerer, die guten und ehrlichen Produkte herauszufiltern.

Mutter Erde Ganzblatt-Tee schlägt die Konkurrenz

Einer, der sich aufgemacht hat, den Teemarkt noch mal neu zu definieren ist „Mutter Erde„. Das noch relativ junge Unternehmen aus dem Schwarzwald betreibt eine eigene Kräuterei, in der 50 Kräuter in arbeitsintensiver Handarbeit nach streng biologischen Richtlinien wachsen. Dass dabei über 95 Prozent der Kräuter selbst angebaut werden und man die 100 Prozent anstrebt, ist eine Ausnahmeerscheinung. (Zugekauft werden noch Lavendel, Rosmarin und Kamille.)

SauWetter und CitroVitella

Pünktlich zu Herbstbeginn erreichte Livona ein Päckchen mit Mutter Erde Ganzblatttees, mit der Bitte um Verkostung. Es regnet seit Stunden, also rann an die Kräuter. Ich habe mir die Mischungen „SauWetter“ mit Salbei, Thymian, Marrokanischer Minze, Dost Verbene, Eibisch und Mauretanischer Malve und „CitroVitella“ mit Zitronenverbene, Zitronenbasilikum, Ringelblume, Zitronenbohnenkraut, Lemongras und Sonnenblume ausgesucht. Beide Kräutertees stecken im Nachfüllpack (erhältlich optional in der Blech-Dose).

Ganzblatt-Teemischung

Da ich mich bei Tee, in aller Bescheidenheit, als alten Hasen bezeichne, sind meine Erwartungen nicht zu hoch. Erfreulicherweise werde ich schon beim ersten Öffnen eines Besseres belehrt. In meiner Küche geht die Sonne auf,  denn CitroVitella duftet mit einer Frische, wie es die meisten Konkurrenzprodukte missen lassen. Ich rieche nur Kräuter, minzig, zitronig, belebend. Ein Blick in die Tüte steigert meine Überraschung noch. Mit der Bezeichnung „Ganzblatttee“ hat Mutter Erde nicht übertrieben. Jedes Kraut ist gut erhalten, die Blüten haben kräftige Farben, die Blätter noch ihre alte Struktur. Da wurde nichts gequetscht, die Mischung wirkt sehr rein, wie handverlesen. Die homogene Verteilung im Beutel ist gelungen, man braucht nicht zu befürchten, bei der Entnahme, eine unausgewogene Probe zu bekommen.

SauWetter Teemischung Mutter Erde

Nun der Geschmackstest. Zuerst fällt die kräftige Farbe des Aufgusses auf. Zu meiner Begeisterung ist in der Tasse kein Film zu erkennen. Nicht selten bilden sich auf der Oberfläche des Teewassers nach dem Brühen unschöne Beläge. Geschmacklich ist CitroVitella und wie ich eine Tasse später feststelle, auch SauWetter harmonisch und ausgewogen. Beide Sorten schmecken frisch und direkt. Die einzelnen Kräuter sind zu erkennen, nichts dominiert oder überdeckt. Bis zum letzten Schluck lecker.

Birgit: Adinas Einschätzung kann ich nur bestätigen. Wie schon berichtet, hatte ich im Sommer auch den CitroVitella probiert, Er ist hervorragend als Sommertee geeignet, Am Besten ihr brüht gleich Morgens eine große Kanne auf und lasst ihn kalt werden. Ein erfrischender Genuss besonders an heißen Sommertagen.

Auch bei der Mutter Erde SauWetter-Mischung sind Blätter und Blüten gut erhalten und zu erkennen. Und der Duft haut mich nach wie vor um. Deswegen habe ich mich entschlossen, eine kleine Menge ihrem eigentlichen Zweck zu entfremden und habe mir eine kleine Kräuterschale auf den Schreibtisch gestellt – als Aromatherapie to go und Arbeitsmotivation. Die nächste Tasse Tee wird auch nicht lange auf sich warten lassen.

Mutter Erde AromatherapieMit einem Preis von 9,90 Euro für 15-19g Tee in der Dose, oder 7,90 Euro im Nachfüllpack, haben die Mischungen von Mutter Erde einen stolzen Preis. Angesichts der hohen Qualität scheint dieser aber gerechtfertigt. Lassen sich, wie nach Angaben des Unternehmens, 15 Liter Tee pro Packung brühen, rechnen sich die Kosten.

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