Von Adina, 23. März 2012

Die Ökobilanz von Elektroautos ist umstritten – Livona testet den Nissan Leaf vor der deutschen Markteinführung

Der Kunde ist König. Normale Beratungsvorgänge in Autohäusern sprechen dabei in der Regel exemplarisch für sich. Kaum ein Verkäufer scheint motivierter als der Händler für fahrbare Untersätze, dessen Beliebtheitslevel mit dem des Versicherungsvertreters konkurriert. Deshalb haben wir uns zwar gefreut, aber waren auch nicht sehr verwundert, wie positiv man im Nissan Autohaus in Dresden Weißig der Livona Elektro-Auto-Test-Anfrage entgegenkam.

Nissan setzt im Team auf Experten für Elektroautos

livona im Gespräch mit Nissan leaf Verkäufer Tobias UllrichDoch seit heute Nachmittag wissen wir, dass Gespräche mit Autoverkäufern nicht nur ungemein informationsgeladen, sondern auch überaus angenehm sein können. In diesem Fall gerieten wir an Tobias Ullrich, den Experten für Elektromobilität im Nissan Autohaus. Der frisch diplomierte Wirtschaftsingenieur, der seine Abschlussarbeit eben genau diesem Thema gewidmet hatte, war auf das Gespräch mit den doch einigermaßen fachfremden Livona-Vertretern gut vorbereitet und gab geduldig und, was wir sehr honorieren, auch offen und kritisch, Auskunft. Dass das Nissan Autocenter Dresden mit Tobias Ullrich einen Experten in Sachen ökologischer Fortbewegung, der sich wissenschaftlich unabhängig mit erneuerbaren Energien in der Automobilbranche auseinandergesetzt, Emissionswerte untersucht und verglichen und Möglichkeiten umweltgerechter Mobilität untersucht hat, fanden wir mindestens bemerkenswert.

Elektroauto „Nissan Leaf“ in der Liste der 50 besten Erfindungen

Nissan Leaf Weiss RückscheinwerferLange, aber uns am Herzen liegende, Vorrede zum netten Empfang von Seiten des Autohauses… . Auslöser unseres Interesses war die Ankündung zum Verkaufstart des, so die Aussagen des Automobilunternehmens, „ersten vollwertigen Elektroautos“ – des Nissan Leaf, der zu 95 Prozent recyclebar sein und zu 20 Prozent aus recycelten Materialien bestehen soll. Das weckte natürlich das Interesse von Livona. Zumal dieses Modell in der Liste der 50 besten Erfindungen geführt wird, zum European Car of the Year 2011 gekürt und auf der New York International Auto Show den World Car Award für das weltbeste Auto des Jahres erhalten hat.

Ein kurzes Telefonat und ein Testtermin war gefunden. So landeten wir in Weißig bei Tobias Ullrich, der uns in die Karten und unter die „Haube“ blicken ließ. „Mit dem Nissan Leaf leistet Nissan Pionierarbeit. Mit dem offiziellen Verkaufstart in Deutschland, bringen wir ein Auto auf den Markt, dass die Konkurrenz aus dem Feld schlägt. Das erste reine Elektroauto ist kein Hybrid, d.h. ein Fahrzeug, das elektrisch und zusätzlich mit Verbrennungsmotor fährt und auch kein Umbau. Der Leaf wurde als erstes Modell ausschließlich für den Elektrobetrieb konzipiert“, erklärte uns Tobias Ullrich.

Nissan Leaf Blau Blick unter die MotorhaubeSelbstbewusst wirbt der Leaf mit der Aufschrift „Zero Emission.“ Ein augenzwinkernder Werbegag, der nicht ganz den Tatsachen entspricht, aber eine Tendenz widerspiegelt. Wir fühlten dem Autohändler auf den Zahn und fragten nach Für und Wider von Elektromobilität. Ließt und hört man doch nicht nur geneigte Stimmen, die die Entwicklung begrüßen, sondern Augenwischerei unterstellen bzw. die Erforschung und Entwicklung von mit Akku betriebenen Autos als Fehlinvestition beschreiben. Die Hauptargumente beziehen sich auf den hohen Preis, das deutlich höhere Gewicht der Fahrzeuge und die kurzen Betriebszeiten der unterschiedlichen Modelle. Dass Elektroautos klimafreundlicher seien, sei eine Mär. Das Gegenteil sei der Fall, heißt es in einer Studie des Ökoinstituts für angewandte Ökologie in Freiburg. Die Umweltbelastung sei sogar wesentlich intensiver. Das Institut, das im Auftrag des Umweltministeriums geforscht hat, plädiert für die Verbesserung von Verbrennungsmotoren. Investitionen in effizientere Technologien für herkömmliche Fahrzeuge könnten viel deutlicher zur Emissionseinsparung beitragen, heißt es dort.

Umstrittene Ökobilanz von Elektroautos

Nissan Leaf Weiss an einer LadestationWie die Energie, mit der die Akkus letztlich immer wieder geladen werden müssen, gewonnen wird, ist tatsächlich der Knackpunkt der Diskussion. Strom muss erzeugt werden, fraglich sind die Quellen und die Transportwege. Auch die Ausbeutung der begrenzten Lithiumvorkommen, zu Lasten von Umwelt und Mensch, ist kritisch zu betrachten. Livona wollte wissen, wie haltbar diese Argumente sind und wie Nissan sich zur Kritik ihrer Entwicklung positioniert. Alles, was wir dazu erfahren konnten und die Ergebnisse unserer Probefahrt erfahren Sie im Livona-Test.
Unser Nissan Leaf-Test im Video

Nissan Autohaus in Dresden Weißig

2 Antworten auf Die Ökobilanz von Elektroautos ist umstritten – Livona testet den Nissan Leaf vor der deutschen Markteinführung

  1. bernd sagt:

    “ Alles, was wir dazu erfahren konnten und die Ergebnisse unserer Probefahrt erfahren Sie im Livona-Test.“
    Ja, und wo finde ich diesen Test nun?

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