Soja-Rezepte

Die Schattenseiten der Sojaproduktion liegen auf der Hand und es ist bekannt, dass über dreiviertel der internationalen Sojaproduktion von der Futtermittelindustrie und in Tiermastfabriken verwertet werden. Für den Menschen ist die „Wunderbohne“ Soja eines der wertvollsten Nährstofflieferanten – Nährstoffe, vor allem in Form von Eiweiß, die der menschliche Organismus für den Zellaufbau, zur Regeneration und als Energiereserve benötigt. Soja ist frei von Cholesterin und reich an hochwertigen Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen, wie etwa Magnesium und Kalzium. Außerdem sind die Bohnen eine wertvolle Quelle für Phosphor, Kalium, Eisen, Zink, Vitamin E und Vitaminen der B-Gruppe. Soja enthält fast alles, wonach der Körper verlangt und lässt die vielfältigsten kulinarischen Möglichkeiten zu.

In Anbetracht dessen, dass Soja ein Lebensmittel ist, das pro angebautem Hektar am meisten Eiweiß liefert, wird die steigende Bedeutung von Sojabohnen als Grundnahrungsmittel klarer. (Tierisches Eiweiß braucht im Durchschnitt 20 mal soviel Bodenfläche.) Anders als andere Pflanzen kann Soja mehr als 40mal so viel Sonnenlicht in organische Energie umwandeln, davon 40 Prozent allein in biologisch hochwertiges Eiweiß, dass macht sie einzigartig. Die Pflanze, die der Buschbohne gleicht, wird seit mehr als 5000 Jahren im asiatischen Raum kultiviert und steht, weil man dort lange Zeit keine Milch oder Milchprodukte, auf Grund der Unverträglichkeit zu sich nahm, als eine der wichtigsten Eiweiß- und Vitaminquellen traditionell auf dem Speiseplan.

Steigender Bedarf nach Bio-Soja in Europa

Sojabrocken loseErst als man in Europa feststellte, dass der beim Pressen der Bohnen anfallende eiweißreiche Sojakuchen hervorragend für die Tiermast geeignet war, wurde die Pflanze auch hier salonfähig. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man in den USA mit dem großflächigen Anbau. Heute zählen neben der USA auch Kanada, Argentinien, Brasilien und Paraguay zu den wichtigsten Sojaproduzenten.

In Deutschland liegen leider nur in wenigen Regionen die optimalen klimatischen Bedingungen für den Sojaanbau vor. Aber obwohl der Anbau risikoreich ist, macht es der steigende Bedarf nach Bio-Soja bei der Lebensmittelherstellung notwendig, vermehrt Eiweißpflanzen auch in Europa heimisch zu machen.

Die ENSA (European Natural Soyfood Manufacturers Association) vertritt seit 2003 die Interessen der Produzenten natürlicher Sojalebensmittel in Europa. Der Verband verpflichtet die Mitglieder zur Verwendung von natürlichen Produktionsverfahren zur Herstellung der Sojalebensmittel, zur Nutzung von gentechnikfreien Produkten, besteht auf den Verzicht von Soja aus ehemaligen Regenwäldern und unterstützt die wissenschaftliche Forschung. Für Deutschland vertreten sind Tofutown (Viana, VeggieLife, Soyatoo!), und Life Food.

Die wichtigsten Soja-Produkte:

  • Kinako: geröstetes Sojabohnenmehl
  • Miso: Würzmittel aus fermentiertem Soja
  • Okara: Sojakleie
  • Shoyu: Sojasoße aus konzentriertem pflanzlichem Eiweiß
  • Sojasoße: aus fermentierten Sojabohnen, Gerste, Weizen, Salz, Hefe, Würzmittel
  • Sojaflocken: geröstete und gewalzte Sojabohnen, Müsli
  • Sojagranulat: industriell hergestellt, enthält 50 Prozent Eiweiß, für Suppen, Eintöpfe, Aufläufe etc.
  • Sojamehl: gereinigtes und erhitztes Soja, emulgiert durch hohen Lecithin-Gehalt wie Eier, 2 EL ersetzen 1 Ei
  • Sojamilch: in Wasser eingeweichte, pürierte gelbe Sojabohnen, Milchersatz bei Laktoseintolleranz
  • Sojasprossen: gezogen aus grünen Mungbohnen, zum dünsten oder blanchieren
  • Tempeh: fermentiertes Sojaprodukt aus Indien, eingweichete Bohnen werden mit Schimmelpilz überzogen, Geschmack ähnlich Camembert
vegane türkische Pizza auf dem Backblech
16. Mai 2014

Rezept für veganen Lahmacun

Zutaten für den veganen Lahmacun: Teig: 500 g Mehl 1 Päckchen Trockenhefe 2 kräftige Prisen Zucker 1/2 TL Salz 3 EL Pflanzenöl Belag: 100 g kleine Sojaschnetzel 1 Dose geschälte Tomaten 4 EL Tomatenmark 300 ml Gemüsebrühe 1 Zwiebel Knoblauch …